Kolik beim Pferd

Das Telefon klingelt, Nadine vom Stall ruft an: „Du musst schnell zum Stall kommen, Dein Pferd wälzt sich die ganze Zeit und ist stark am schwitzen, ich glaube es hat eine Kolik!“ 🙁

Kolik

In diesem Augenblick verändert sich auch einiges im eigenen Körper und man möchte sich am besten zum Stall beamen lassen. Erst einmal durchatmen, es ist schließlich jemand am Stall und kann schon einmal ein paar Runden mit dem Patienten gehen. Gleichzeitig, wenn nicht schon passiert, den Tierarzt kontaktieren. Hierbei gilt: Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig angerufen.

Bauchschmerzen können sehr viele Ursachen haben. Der Tierarzt überprüft die sogenannten PAT Werte (Plus, Atmung und Temperatur) und spritzt in den meisten Fällen etwas Krampflösendes. Des Weiteren wird das Pferd rektal untersucht, das heißt Hand und Arm verwinden im Po. Anhand dieser Untersuchung kann der Tierarzt feststellen, ob der Patient aufgegast oder verstopft ist. Sollte sich der Darm verlagert haben, kann auch dies ertastet werden. In den meisten Fällen, lindert die Injektion des krampflösenden Mittels die Schmerzen und das Pferd kann unter Beobachtung am Stall bleiben. Bei einer Verlagerung oder anhaltenden Schmerzen sollte doch lieber eine Pferdeklinik aufgesucht werden.

VORSORGE: Im Alltag sollte sichergestellt sein, dass das Pferd über den ganzen Tag verteilt, qualitativ hochwertiges (nicht angeschimmeltes) Heu zu fressen bekommt.
Viele Pferde bekommen heute Heu „ad libitum“ nach Belieben bzw. zur freien Verfügung. Da spricht nichts gegen, ausser die Pferde werden zu dick. 😉
Kraftfutter immer in kleinen Mengen und nicht auf nüchternen Magen füttern. Nach 4 Std. fasten verändert sich bereits der PH-Wert im Magen, deshalb sollte ein Pferd nicht länger ohne etwas zu knabbern in der Box oder auf dem Paddock stehen. Wasser sollte immer und überall angeboten werden.
Bewegung, viel Bewegung! Ja, das Pferd ist ein Lauftier, dass wissen wir alle, nur die Interpretation „ausreichend Bewegung“ bezieht sich nicht auf 1 Std. gut auspowern und dann für 23 Std. in der Stehtoilette verbringen. Paddock, Aussenplatz, Offenstall, wann immer möglich an die frische Luft.
Gefährlich kann es werden, wenn auf sandigem Boden kurzes altes Gras oder die ersten grünen Pflänzchen wachsen. Meist wird hier unfreiwillig Sand mit aufgenommen, dies kann zu einer Sandkolik führen. Heu sollte ebenfalls nicht durch Sand und Erde verunreinigt sein. Auch Stress und Wetterumschwung kann bei sensiblen Pferden eine Kolik verursachen.
Selbst unter diesen guten Vorraussetzungen kann ab und an eine Kolik entstehen, dennoch könnt ihr das Risiko um einiges minimieren.

Ihr wollt mehr über das Thema erfahren, dann kann ich Euch den Podcast von Tierärztin Dr. Veronika Klein empfehlen. Kernkompetenz Pferd

Ihr hab ein krankes Pferd im Stall? Bei Pferdeliebe gibts jetzt ein Heft, in dem Ihr alles dokumentieren könnt.

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